Warum du besser kein leuchtendes Wristband auf Konzerten tragen solltest
Inhalt
Entdeckung der leuchtenden Wristbands
Ich habe mir ein Video angeschaut, bei dem es darum geht, wie Wristbands, also Armbänder, die leuchten bei Konzerten, funktionieren.
Jetzt muß ich zugeben, daß ich selber noch nicht wußte, daß überhaupt solche Wristbands existieren.
Ich war schon länger nicht mehr auf einem Festival und fand das erstmal ganz interessant.
Technologie hinter den Wristbands
Es geht darum, daß man per RFID oder per Infrarot diese aktivieren kann.
Das sind letzten Endes nichts anderes als kleine Computer mit LEDs und je nachdem, wie eben ein Instructor ganz gerne die Menge aufleuchten sehen will, kann man dann diese Geräte ansteuern.
Die werden offenbar zu Beginn ausgegeben und die sollen dann jeder um das Handgelenk tragen, um dann damit rumzuwedeln.
Angeblich war das riesig in Korea, also es hat in Korea begonnen und ist dann eben immer weiter rübergeschwappt, offenbar auch nach Deutschland.
Unwohlsein wegen Instrumentalisierung
Ich habe mir das angeschaut und irgendwie war mir unwohl dabei und ich konnte nicht genau herausfinden, warum mir unwohl dabei war.
Und dann wurde mir klar, daß es darum geht, daß ich damit – oder auch jeder, der dahin geht – instrumentalisiert werde.
Das heißt, du bist zahlender Kunde, aber du trägst zu dem Festival bei, du müßtest Geld dafür bekommen.
Potenzielle Mißbrauchsszenarien
Und jetzt stell dir mal vor, du bist Teil davon, nicht bei einem Konzert, sondern zum Beispiel bei einer politischen Aktion.
Und dann hat derjenige, der diese Armbänder steuert, die Idee, hey, machen wir doch mal ein Logo aus all diesen Leuten.
Das heißt also, jedes Armband ist quasi ein Pixel und dann macht man ein Logo.
Und dann wird das Ganze gefilmt und auf diesem Video sind halt auch die einzelnen Köpfe zu sehen, was dann so aussieht, als ob die genau dahinter stehen würden.
Und das kann man natürlich mit allem machen, weil dieses Gerät letzten Endes immer genau das anzeigt, was jemand anderes will.
Das heißt, du gibst deine Möglichkeit, eine eigene Identität darzustellen, wie zum Beispiel durch ein Schild, das du hochhältst, ab.
Vergleich mit Filmen und Fremdsteuerung
Es hat mich auch erinnert an Filme wie Wedlock.
Das ist ein Film, der von 1991 ist, bei dem es darum ging, daß Gefängnisinsassen mit Halsbändern ausgestattet sind, die dann explodieren, wenn zwei zueinander zugewiesene Häftlinge sich voneinander entfernen.
Dieses Prinzip haben mehrere Filme übernommen.
In dem Film ist es von einer anderen Person abhängig, aber im Endeffekt könnte man das natürlich auch so machen, daß es zentralisiert ist, GPS-gesteuert, was auch immer.
Und das schränkt den Menschen ein.
Kritische Reflexion der Einstellung einiger Teilnehmer
Im Konzert ist eine große Menge an Menschen, die damit bestimmte Aussagen tätigen, ohne das zu wollen, einfach indem sie ihr Handgelenk hochhalten.
Jetzt sagen einige,
wir haben es so genossen, Teil dieses Erlebnisses zu sein, etwas dazu beizutragen.
Was sagt das eigentlich über den Menschen aus, der so etwas sagt?
„Wir haben es genossen, etwas dazu beizutragen“, so als ob sie quasi nichts wert wären und nur dadurch, daß sie das an der Hand haben, als Mensch einen Nutzen hätten.
Das ist so, wie wenn man sagen würde
weißt du was, ich ernähre mich gut, ich lebe gesund, damit ich, wenn ich sterbe, gute Organe an andere weitergeben kann. Weil ich bin ja nichts wert. Mein Leben ist ja nichts wert, deswegen gebe ich meine Organe weiter.
Unangenehmer Nebengeschmack der Produkte
Es gibt einen unangenehmen Nebengeschmack bei diesen Produkten.
Und natürlich kann ich jetzt den Erstellern unterstellen, daß die das nicht wollen.
Und man kann es ja auch für etwas Gutes verwenden, zum Beispiel die Darstellung eines Herzens.
Aber auch ich will nicht Teil eines Herzens sein.
Ich zahle, um bei so einer Veranstaltung dabei zu sein.
Und ich will nicht, daß diese Veranstaltung toll wird wegen mir, sondern ich will etwas von der Veranstaltung.
Und dann dafür etwas zahlen, um sich instrumentalisieren zu lassen, um dann dadurch eine Nachricht zu überbringen, die ich überhaupt nicht überbringen wollte.
Damit ich Teil einer unbezahlten Werbebotschaft bin, und sei es auch nur „schau, wie toll es hier ist, komm her“.
Anders als die fiktionalen Charaktere in dem Film Wedlock keine Wahl haben, kann ich so ein Armband einfach nicht anlegen und dann sagen, es ist mir egal, ob da jetzt ein Pixel fehlt.
Und das ist ja auch so.
Ich meine, die meisten Menschen ziehen bei sowas ja immer mit.
Die wollen ja auf keinen Fall auffallen.
Die wollen ja auf keinen Fall, daß sie negativ aus der Menge rausstechen.
Ich sehe auch die Parallele zu Fußfesseln, die Fremden genau sagen, wo sich jemand befindet.
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