Warum Bücher nicht auf einer Seite zusammengefaßt werden dürfen
Inhalt
Jeder wird mal den Einwand gehört haben, daß man den Inhalt eines Buches auf einer A4-Seite zusammenfassen könnte.
Es ist besonders bei englischen Büchern so, daß das Verhältnis des Wissens zur Menge oder zum Umfang des Buches für die meisten nicht paßt.
Auch ich habe einige Zeit gehört zu denen, die so gedacht haben, aber dann wurde mir klar, daß es um etwas ganz anderes geht.
Das Ziel eines Buches
Und zwar ist es so, daß das Ziel eines Buches primär sein sollte, Informationen weiterzugeben.
Und zwar wirklich weiterzugeben.
Nicht nur Informationen zu präsentieren, sondern Information weiterzugeben und die Informationen, die es hat, können sehr umfangreich sein.
Es gibt genügend Menschen, die Bücher zusammenfassen und sagen „Okay, darum geht es“ und dann sagt man „Aha, jetzt weiß ich das“.
Und das ist genau das Problem.
Ich weiß es, aber ich habe es nicht verinnerlicht.
Es ist nicht Teil meines Lebens, Teil meines Denkens.
Um etwas zu lernen, um etwas wirklich zu verstehen, muß man es wiederholen.
Warum gute Bücher Inhalte wiederholen
Die Autoren wiederholen, weil sie möchten, daß der Inhalt, das Konzept, verstanden wird.
Denn das ist das, was die meisten Leser nicht getan haben.
Sie haben nicht verstanden, sie haben konsumiert.
Und natürlich gibt es auch Bücher, die auf diesen Trend reagieren und in denen steht, was die Leute lesen wollen: viel Information auf kleinem Raum.
Und was passiert?
Information gehen unter, die wichtig sind.
Nimm das extreme Beispiel: ein Lexikon.
Lies ein Lexikon
Wer liest ein Lexikon durch und kennt jedes Detail, wenn er nicht gerade Autist ist?
Niemand. Und Autisten sind ein gutes Beispiel, weil sie nicht verstehen, was sie lesen, sie können nur aufnehmen und wiedergeben.
Gute Autoren wiederholen, weil sie möchten, daß der Inhalt verinnerlicht wird.
Sie tun dem Leser damit einen Gefallen und schmücken manchmal auch die Argumentation ein bißchen aus, indem sie mehr Details dazugeben oder überhaupt ein Thema im Detail genauer anschauen.
Sie betrachten ein Konzept weit, wie zum Beispiel das Thema Achtsamkeit.
Beispiel 1: Achtsamkeit
Du sagst jetzt „okay, ich habs verstanden, Achtsamkeit, im jetzt sein, nächstes Buch“.
Aber es ist eben noch nicht vorbei, da fängt es erst an. Um das zu verstehen, da brauchen manche nicht ohne Grund Jahre, um es wirklich auch nachvollziehen zu können.
Die meisten verstehen es nie.
Ich verstehe es mit Sicherheit nicht komplett, aber ich verstehe einen Großteil davon – aber auch nur deswegen, weil ich eben diese Wiederholung mitgemacht habe.
Die Wiederholung ist notwendig.
Man kann natürlich auch ein Lexikon nehmen und selber wiederholen.
Aber dann wird man auch erkennen, daß man sehr schnell an die Grenzen stößt, weil man eben nur eine bestimmte Menge an Informationen auf einmal wahrnehmen kann.
Das ist die Schwierigkeit bei informationsdichten, fremden Texten im Allgemeinen, da man sie nicht nachvollziehen kann, weil viel Neues kommt, wodurch es frustrierend wird.
Daher sind Bücher, die Metaphern verwenden, gut, weil sie all das, was aus der Lernforschung kommt, mit einbeziehen.
Was gute Bücher ausmacht
- Sie wiederholen.
- Sie reduzieren die maximale Informationsmenge, die gleichzeitig gegeben wird.
- Sie nutzen Metaphern.
Das sind alles Dinge, die auf das Gehirn zugeschnitten sind.
Der Autor, der wiederholt, will nicht maximal Geld verdienen – oder vielleicht nicht nur – sondern er möchte, daß der Leser tatsächlich davon profitiert.
Man könnte natürlich auch sagen, er ist herablassend und erklärt dem, der liest, wie er richtig versteht, weil der in Gedanken dabei ist, jetzt sofort alles zu erfahren.
Aber das es eben nicht hilfreich.
Hilfreich ist, es zu wiederholen, die maximale Information zu reduzieren und mit Metaphern zu erarbeiten.
Denn alleine schon bei dem Thema Achtsamkeit merkt man, wie wichtig es ist, daß eben ein an sich sehr simples Konzept verstanden wird.
Das gilt auch beim Thema der Unendlichkeit.
Beispiel 2: Unendlichkeit
Die meisten finden sich damit ab, zu sagen:
Gut, Unendlichkeit kann man sich nicht vorstellen, nächstes Thema.
Andere denken sich, vieleicht kann man sich Unendlichkeit ja doch irgendwie vorstellen oder ihr sich gedanklich annähern?
Der Tod ist eine Form der Unendlichkeit.
Danach geht es weiter, dann wird der Körper umgewandelt, in Humus übergehen und Insekten, Bakterien und Pilze werden ihn zersetzen.
Es geht weiter.
Hier ist eine Form der Unendlichkeit.
Auch das eigene Leben hat eine intrinsische Unendlichkeit, eben, weil die Menschen, die heute leben, Elemente in sich haben, die aus alter Zeit kommen.
Erkenntnisse
Wie gesagt, der Einwand, daß man es auf einer DIN A4-Seite zusammenfanfassen könnte, ist richtig.
Aber man muß sich überlegen, warum es nicht gemacht wird.
Man kann natürlich eine positive Absicht unterstellen, daß eben der Autor wollte, daß ich seine Texte besser verstehe und es ihm nicht nur darum ging, daß er mindestens dreihundert Seiten schreiben muß.
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